Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich nach dem Winter jedes Jahr auf den Bärlauch freue. Darum hab ich ihn auch in einer Ecke des Gartens angesiedelt. So hab ich ihn immer schnell zur Verfügung, wenn mich wieder mal nach dem Wilden Knofl gelüstet. Vor einigen Tagen kam mir spontan die Idee, mal Bärlauch-Flammkuchen auszuprobieren. Und was soll sagen. Ja, das Rezept wird in mein Repertoire aufgenommen …

In meinem vorigen Beitrag hab ich ja schon ziemlich ausführlich über den Bärlauch an sich geschrieben (hier gehts zum Artikel). Und das ganze auch noch mit einem Rezept für feinen Bärlauch-Aufstrich „garniert“. Bevor ich euch nun das Rezept für den Bärlauch-Flammkuchen verrate, gibt’s noch ein bisschen Info zum Wildkraut.

Was ihr noch unbedingt wissen müsst …

… ist, dass ihr ihn im Wald wirklich zu 100 % sicher erkennen können müsst, bevor er zu euch in die Küche wandern darf. Bitte nicht drauf verlassen, dass die Maiglöckchen ohnehin erst im Mai kommen. Denn Bärlauch kann bis weit in den April geerntet werden und die Maiglöckchen könnten zu dem Zeitpunkt durchaus schon vorhanden sein.

Tödliche Verwechslungen gibt es immer wieder mit der Herbstzeitlose, die definitiv nicht erst im Herbst kommt (sondern bloß erst im Herbst blüht). Hier darf man auch nicht glauben, dass ein einzelnes Blättchen nichts ausmacht. Herbstzeitlose sind hoch giftig. So klein kann die Dosis gar nicht sein, dass man ein Auge zudrücken könnte!!!! Also Augen auf und achtsam sein!!!

Auch Aronstab kann als Jüngling mit Bärlauch verwechselt werden – da gab es vor einigen Jahren bei einem bekannten Supermarkt sogar eine Rückrufaktion. Es ist also auch bei gekauftem Bärlauch durchaus von Vorteil, wenn man weiß, wie er ausschaut und sich anfühlt. Sich nur auf den Geruch zu verlassen kann trügerisch sein. Denn wenn man bereits zig Blätter gepflückt hat, duftet die Hand logischerweise nach Knoblauch und ab dann auch alle anderen Blätter, die man abrupft.

Auf der sicheren Seite …

weiße Bärlauchblüten, Bärlauchknospen und Bärlauchblätter an einem sonnigen Tag

Auf der sicheren Seite seid ihr, wenn ihr die Bärlauchblüte abwartet und die schwarzen Samenkörner „erntet“. Diese dann daheim in die Erde säen und dann wird im kommenden Jahr einiges der Saat aufgehen. Schneller geht es natürlich, wenn ihr fertige Pflanzen in euren Garten holt.

Bevor ihr jetzt aber euphorisch mit Schaufel und Spaten den nächsten Wald stürmt, um den Wilden Knoblauch zu graben und ihn mit einem neuen Wohnort zu beglücken, bedenkt bitte, dass man der Natur nicht zuviel „wegnehmen“ darf.

Und außerdem müsst ihr unbedingt die Naturschutzgesetze in eurer Region beachten.

Schaut, ob euch vielleicht jemand ein paar Pflanzen schenkt oder ob ihr sie in einer Gärtnerei in eurer Nähe bekommen könnt.

Nach zwei oder drei Jahren werdet ihr – vorausgesetzt er fühlt sich wohl – im Frühling einen schönen satten grünen Teppich haben. Halbschattig und nicht zu trocken soll’s sein, dann müsste es klappen …

Bitte bedenkt, dass er sich gern über seine schwarzen Samen ausbreitet und ihr deshalb die Blüten schneidet, bevor er euren Garten komplett erobert. Die Blüten sind übrigens essbar und sind auf Aufstrichen oder Suppen und Salaten einen nette Deko, die noch dazu herrlich schmeckt.

Rezept Bärlauch-Flammkuchen

Das braucht ihr an Zutaten:

  • Flammkuchen-Teig (hab schnell ein Fertigprodukt genommen)
  • 125 g Creme Fraiche (1 Becher)
  • 2 Eidotter
  • 12 -15 Cocktailtomaten
  • 1 Packung Mozzarella (125 g Abtropfgewicht)
  • 1 kleiner Bund Bärlauch (20 bis 25 Blätter sollte es schon sein)

Mozzarella-Stücke, halbierte Cocktail-Tomaten und fein geschnittener Bärlauch mit Überguß auf Flammkuchenteig
Zubereitung Bärlauch-Flammkuchen

Und so geht’s:

Zuerst rollt ihr den Teig auf einem Backblech aus, dabei die Ränder rundum ein bisschen einrollen, damit eine „Wand“ entsteht. Das soll verhindern, dass sich der zunächst flüssige Belag auf Wanderschaft macht.

Danach wird das Creme Fraiche mit den Dottern versprudelt, gesalzen und gepfeffert und auf den Teig geleert (jetzt wisst ihr wozu die „Wand“ notwendig ist 😉 )

Jetzt Tomaten – oder wie wir Österreicher sagen: Paradeiser – in Hälften schneiden und auf dem Teig verteilen

Nun Bärlauch gut waschen, trocknen, in schmale Streifen schneiden und ebenfalls auf dem Teig verteilen.

Zuletzt wird der Mozzarella geschnitten und noch auf dem Flammkuchen verteilt.

Nun wird der Bärlauch-Flammkuchen im vorgeheizten Rohr (170° Grad Heißluft) für 15 Minuten gebacken und dann braucht ihr ihn nur noch zu genießen.

fertig gebackener Bärlauch-Flammkuchen mit Mozzarella und Tomaten
Bärlauch-Flammkuchen

fertig gebackener Bärlauch-Flammkuchen mit Tomaten und Mozzarella

Nachdem ihr bis hierhin gelesen habt, geh ich davon aus, dass der Flammkuchen demnächst auf eurem Teller landet. Somit bleibt mir nur noch zu sagen: Mahlzeit!!!


Habt ihr das Rezept ausprobiert? Mögt ihr den Bärlauch auch so gern wie ich? Ich freu mich auf eure Kommentare!