Pflanzen bekommen in unterschiedlichen Regionen oft ganz unterschiedliche Namen. Darum ist der Bärlauch mitunter auch als Hexenzwiebel, Wurmlauch, Zigeunerlauch und Waldknoblauch bekannt. Aber ein Name gilt immer und überall für ihn: nämlich Allium ursinum. Und noch was gilt überall! Man kann den Wilden Knoblauch vielfältig in der Küche einsetzen. Zum Beispiel als Hauptakteur im Bärlauch-Aufstrich …

Bärlauch in der Überlieferung …

Im Mittelalter wurde er als vertreibende Kraft genutzt. Speziell gegen Vampire und Blutsauger soll er eingesetzt worden sein. Ich muss allerdings gestehen, ich hatte bisher noch keine Begegnung mit Vampiren, daher durfte ich die Wirkung noch nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. 😉 Sicherheitshalber ess ich aber oft und gern Bärlauch-Aufstrich. Man kann ja nie wissen … 😂

Eine andere Überlieferung besagt, dass bei den alten Römern Bärlauch in Kombination mit Koriander als Liebestrank eingesetzt wurde. Auch da kann ich ehrlicherweise nicht bestätigen, ob es tatsächlich funktioniert. Wenn ich aber an den Duft nach dem Verzehr denk, glaub ich eher an ein Ammenmärchen – oder wie der moderne Mensch sagt: Fake-News. Aber andererseits, wer weiß schon, wie die alten Römer gestrickt waren …

Bärlauch: Frisches Grün aus dem Wald

weiße Bärlauch-Blüte, im Hintergrund grüne Bärlauchblätter
Auch die Blüte darf in den Bärlauch-Aufstrich mit hinein

Was ich aber mit Sicherheit bestätigen kann ist, dass der „Wilde Knofl“, wie er ja bei uns in Österreich genannt wird, ein sehr gesundes Wildkraut ist, das obendrein auch sehr gut schmeckt. 
Die Inhaltsstoffe reichen von Vitamin C bis zu Kalium, Kalzium und Eisen. Seine Eigenschaften wirken reinigend, harntreibend, blutdrucksenkend, Schwermetall ausleitend, antibiotisch und antiseptisch.

Der Bärlauch soll – wie auch die Brennnessel – als Eiseneinschleuserpflanze die Aufnahme von Eisen begünstigen. Wenn ihr also unter Eisenmangel leidet, dann gönnt euch im März und April reichlich davon. Außerdem sind jede Menge gesunde Schwefelverbindungen (die machen auch den Geruch aus) und Aminosäuren in den grünen Blättern vorhanden.

Also holt euch den gesunden „Wilden Knofl“ in eure Küche und wertet eure Mahlzeiten damit auf. Da das Aroma beim Einfrieren leider ein wenig verloren geht, ist es sinnvoll, während der Bärlauch-Saison ein- bis zweimal pro Woche mit dem Waldknoblauch zu kochen. Da gibt’s wirklich sehr viele fantastische Möglichkeiten.

Aus diesem Grund hab ich heute ein super-easy Rezept für euch mit dabei. Der Bärlauch-Aufstrich ist ruck-zuck fertig und mindestens genauso schnell wieder aufgefuttert. 😊

2 Scheiben rundes Vollkornbrot mit einer kleinen weißen ovalen Schüssel voll Bärlauch-Aufstrich

Bärlauch- Aufstrich

Eines meiner Lieblingsrezepte ist dieser Brotaufstrich. Sobald die ersten zarten Blätter des Bärlauchs aus der Erde schauen, werfe ich meinen Zerhacker (alternativ den Pürierstab) an und dann gönn ich mir dunkles Bauernbrot mit dem herrlich grünen Aufstrich.

Das Rezept ist kinderleicht und vor allem habt ihr in wenigen Minuten etwas Feines auf den Tisch gezaubert.
Dafür braucht ihr nur wenige Zutaten:

  • 250 g Topfen
  • 60 g Creme fraiche
  • 2 El Sauerrahm
  • 15-20 Blätter Bärlauch
  • Salz zum Abschmecken (da kommt mein selbstgemachtes Bärlauchsalz zum Einsatz)

Bärlauch-Aufstrich auf Brot angerichtet mit einem Klecks Aufstrich zur rechten Seite. Alles auf weiß-schwarzem Porzellanteller
Bärlauch-Aufstrich

Zubereitung:

  • Bärlauch waschen und trocken schleudern (Salatschleuder) oder mit Tuch trocken tupfen
  • Die Hälfte des Topfen, Creme fraiche, Sauerrahm und den Bärlauch mit dem Pürierstab pürieren (alternativ kann man das auch in einem Multizerhacker machen)
  • Die Mischung ist jetzt eher dünnflüssig, aber dafür ist der Bärlauch wirklich fein gehackt.
  • Nun rührt ihr den restlichen Topfen dazu. Jetzt hat das Ganze eine schöne Aufstrich-Konsistenz
  • Zum Schluss einfach noch mit ein bisschen Salz abschmecken und fertig ist der gesunde Brotaufstrich

Lasst es euch gut schmecken !!!

Falls ihr noch weitere Ideen für den Einsatz des Waldknoblauchs alias Wilden Knoblauchs braucht, dann kann ich euch Bärlauch-Bruschetta empfehlen (hier klicken).

Wer übrigens nicht ganz sicher ist, den Bärlauch EINDEUTIG zu erkennen, dem sei verraten, dass man ihn auch ganz einfach in den Garten holen kann. Tipps dafür findet ihr im Blog-Beitrag meiner lieben Blogger-Kollegin Brigitte Hölscher von Grünreich (hier geht’s zum Artikel)


Quellenverzeichnis:

  • „Die Kräuter in meinem Garten‘ – S.Hirsch & F. Grünberger / 19. Auflage, neu überarbeitet 2014 – Verlag Freya
  • Handbuch Heilpflanzen-Akademie – Dr. scient. med. Patricia S. Purker / 1. Auflage 2020