Könnt ihr euch vorstellen, dass in meiner Kindheit (zugegeben, das ist ein Weilchen her), Bärlauch als Unkraut im Wald betrachtet wurde? Wie gut, dass sich das in der Zwischenzeit geändert hat. Und auch gut, dass „Unkraut“ von immer mehr Menschen als heilsame Wildpflanzen gelobt und genutzt werden. Passend dazu hat eine liebe Blogger-Kollegin, nämlich Antje Müller von Empower your Garden eine „Blog-Parade“ ins Leben gerufen. Thema? Na wilde Kräuter natürlich! Dieser Blogartikel ist mein persönlicher Beitrag zur „Unkraut-Blogparade: Grüne Rebellen im Garten“.

Mittlerweile sollte tatsächlich in allen Teilen des Landes der Bärlauch aus dem Winterschlaf erwacht sein. Damit auch meine Lebensgeister wieder voll auf zack sind, schlag ich mir während der ganzen Saison – und die dauert bis weit in den April hinein – jede Woche ein oder zwei Mal das Bäuchlein mit Bärlauch voll. Da gibt’s vom Pesto bis Flammkuchen, Suppe, Bruschetta oder Bärlauchbutter so unglaublich viele Möglichkeiten, den „Wilden Knoblauch“ zu verwenden, dass Abwechslung auf jeden Fall garantiert ist.

Zugegeben, der Spruch ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wurde angeblich von Hippokrates unters Volk gebracht. Ob’s stimmt oder nur eine Legende ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen, schließlich war ich damals nicht dabei 😉. Fest steht aber, dass der Bärlauch ziemlich gesund ist.

So findet man in unterschiedlichster Literatur Hinweise auf seine positive Auswirkung bei Arteriosklerose, er senkt das schlechte LDL-Cholesterin und wirkt antibakteriell. Verantwortlich dafür ist Allicin, das in der frischen Pflanze reichlich vorhanden ist. Da es sich leider schnell abbaut, sollte man den Bärlauch der Gesundheit zuliebe so frisch wie möglich verspeisen. Falls ihr jetzt noch weitere Gründe braucht, um Allium Ursinum regelmäßig zu vernaschen, dann kann ich gerne Gründe liefern: Vitamin C, Eisen, Mangan, Magnesium sowie die Vitamine B1 und B2.

Schnell und kinderleicht zubereitet ist zum Beispiel die Bärlauch-Butter. Die schmeckt nicht nur genial mit frischem Brot, sondern kommt auch bei gegrilltem Fleisch zum Einsatz. Weil es bis zur Grillsaison ja noch ein bisschen dauert, mach ich schon jetzt Bärlauchbutter auf Vorrat und frier sie dann einfach ein.

Bärlauchbutter in Blütenform mit Vollkornbrot, frischen Bärlauchblättern und einem Holz-Messlöffel samt Bärlauchsalz
Bärlauchbutter

  • halber Bund Bärlauchblätter
  • 250 g Butter (auf alle Fälle Zimmertemperatur)
  • Kräutersalz

  • Bärlauchblätter waschen, trocken tupfen und fein schneiden.
  • Anschließend gemeinsam mit der weichen Butter in einem elektrischen Zerkleinerer fein mixen
  • Mit Salz abschmecken

Wenn ihr die Bärlauchbutter in einen Dressiersack mit Sterntülle füllt, könnt ihr nette kleine Butter-Krapferl fabrizieren.

Diesmal habe ich die Butter aber in kleine Silikonförmchen gefüllt und dann gleich tiefgekühlt. Nicht ohne mir vorher ein bisschen war davon zur Seite zu legen. Denn ganz frisch schmeckt’s ja doch am besten.

Bärlauchbutter in Blümchendesign auf Vollkornbrot
Bärlauchbutter-Blümchen

Damit die einzelnen Butter-Schönheiten beim Einfrieren nicht zusammen kleben gibt’s einen simplen Trick. Einfach die einzelnen Blüten (oder die mit der Sterntülle gespritzten Krapferl) nebeneinander auf ein Schneidebrett (oder Deckel einer Schüssel) setzen und ab in den Tiefkühler. Sobald die Bärlauchbutter gefroren ist, kann man die Blüten gemeinsam in einem Behälter einfrieren.

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